Erfahrungen in Lehre und Forschung

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Während meiner Doktoranden-Zeit in Krakau war ich an einer sozialpsychiatrischen Arbeitsgruppe beteiligt, die mehrere große Katamnese-Studien über den Krankheitsverlauf von ersterkrankten Psychose-Patienten erstellte und in einem großen Bereich von Kreativ-Therapien auch den Einfluss von künstlerischer Arbeit auf den Rehabilitationserfolg von Psychose-Patienten untersuchte. In der diesem Bereich angegliederten familientherapeutischen Abteilung konnte ich einen zweijährigen Kurs in Familientherapie absolvieren, dem ich dann einen vierjährigen therapeutischen Kurs für die Erlangung des Europäischen Psychotherapie-Zertifikates mit den Schwerpunkten Tiefenpsychologie und Familientherapie anschloss. Aus den Erfahrungen dieser Arbeit wählte ich auch das Thema meiner Dissertation: Einfluss von Kunst- und Theatertherapie auf den Verlauf der Erkrankung von schizophren erkrankten Menschen.

An der Universitätsklinik Lübeck war ich einer Arbeitsgruppe angeschlossen, die sich mit dem protektiven Effekt von Lithium auf die Suizidrate von Erwachsenen nach einem Suizidversuch beschäftigte; ferner konnte ich mich am Emotionslabor der Abteilung, die nach dem Stuttle-Pardigma arbeitete, mit neurophysiologischen Untersuchungsmethoden vertraut machen. Während meiner Tätigkeit an der Tagesklinik in Altona gelang es mir, Forschungsgelder von der Firma Pfizer zu akquirieren, mit denen wir den Einfluss eines Theater-Trainings auf die Fähigkeit von Psychosepatienten untersuchten, Emotionen mimisch zu erkennen und ausdrücken zu können; hier ist neben einem computergestützten Verfahren auch ein Eyetracker für die Evaluation der Gesichtserkennung verwendet worden. Die Studie konnte erfolgreich abgeschlossen und publiziert werden.

In England war ich, wie schon erwähnt, Supervisor und Dozent für Studenten und Ärzte sowie verantwortlich für die Organisation der klinischen Audits, an denen alle Assistenzärzte beteiligt waren. Dieses Interesse für die Lehre konnte ich dann in meiner Tätigkeit als Supervisor und Dozent am Institut für Verhaltenstherapie in Hamburg, die ich immer noch aufrecht erhalte, weiter vertiefen und ausbauen.

Neben dieser expliziten Lehre erschien mir aber in allen meinen klinischen Tätigkeiten die implizierte Lehre durch die Organisation von Weiterbildungscurricula und Fallbesprechungen auf den Stationen und die aktive Einbeziehung von pflegerischen Mitarbeitern in Weiter- und Fortbildungsbemühungen für die Qualität der klinischen Arbeit von ganz entscheidender Bedeutung zu sein. So war es mir in meiner Tätigkeit in Alsterdorf möglich, für Mitarbeiter aller Berufsgruppen die Teilnahme an Basiskursen in DBT bei der Geschäftsführung einzufordern, und gemeinsam mit der AWP Berlin innerhalb des Krankenhauses selbständig zu organisieren; auch jetzt werden diese Kurse immer noch weiter geführt. Für die Pflegekräfte meiner Stationen in England, wo Supervision nicht angeboten wurde, konnte ich sehr erfolgreich selbst alle zwei Wochen eine Intervision für die pflegerischen Mitarbeiter anbieten.